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Agrar Magazin / Land und Leute
Erdmandelgras: Problembefall in Hackfrüchten
Die gute Nachricht: Im Getreideanbau hat Erdmandelgras bislang keine Chance. Hier ist der Konkurrenzdruck zwischen den Unkräutern zu stark, die in den Kulturpflanzen mitwachsen. Zudem verhindern wirkungsstarke Herbizide, dass sich das Erdmandelgras ausbreitet. Bei den Hackfrüchten ist die Lage hingegen dramatisch: Hier wächst das Unkraut vorzugsweise zwischen Kartoffeln, Zuckerrüben oder Mais konkurrenzlos. „In Norddeutschland genießt das Erdmandelgras beste Wachstumsbedingungen“, sagt Bernhard Boberg, Vertriebsberater im Team Nord bei Bayer. „Die humoseren Böden enthalten viel Feuchtigkeit, davon profitieren Nutz- wie Schadpflanzen. In der Region sind bereits mehrere Tausend Hektar Ackerland infiziert.“
Weltweit landet Erdmandelgras auf Platz 16 der gefährlichsten Unkräuter
Laut Researchgate.net ist das Erdmandelgras weltweit bereits unter den Top 20. In Deutschland ist es zwar primär ein Problem des Nordens , doch auch in Süddeutschland ist eine erhöhte Wachsamkeit in Grenzgebieten geboten. Denn in der Schweiz und Österreich ist Erdmandelgras zum überregionalen Problemfall herangewachsen. In einigen Regionen haben die Landwirtschaftskammern bereits eine Melde- und Bekämpfungspflicht ausgerufen. Damit es in Deutschland nicht dazu kommt, sollten Landwirte ihre Felder regelmäßig auf neuen Unkrautbefall überprüfen. Die App Agrar-Bestimmer unterstützt Landwirte dabei, Schaderreger zu identifizieren.
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Erdmandelgras tritt vorzugsweise in Norddeutschland auf.
Erdmandelgras wird durch Bodenbearbeitungs- und Erntemaschinen auf den Feldern verschleppt. Einmal im Boden, vermehrt sich das Unkraut über die Knöllchen an den Pflanzenwurzeln, von denen jede Pflanze mehrere Hundert ausbilden kann. Weil jedes Knöllchen bis zu sechs Jahre keimfähig ist, können die Populationen in den Folgejahren explodieren. Oberirdisch vermehrt sich Erdmandelgras über die Blüten. Die Herausforderung für Landwirte besteht also darin, ihre Felder frei vom aggressiven Unkraut zu halten, um Ernteeinbußen von bis zu 25 Prozent zu verhindern – und eine Verbreitung auf den Ackerböden. Denn speziell bei Hackfrüchten ist kein chemischer Wirkstoff vorhanden, der Erdmandelgras mit voller Durchschlagskraft bekämpft. „Mit einer entsprechenden Behandlung erzielen Landwirte jedoch einen Wirkungsgrad zwischen 80 und 90 Prozent“, sagt Boberg.
Das beste Mittel: Eine gute Boden- und Maschinenhygiene – nach jedem einzelnen Feldgang. „Das ist zwar zeitintensiv, verhindert aber, dass noch nicht befallene Böden verseucht werden“, betont Boberg. „Mechanische Maßnahmen sind hingegen wirkungslos, da sich die Knollen durch die Bodenbearbeitung nur im Boden verteilen“. Engmaschige Pflanzenschutzmaßnahmen sind dagegen hilfreich. Speziell im Maisanbau empfiehlt der Experte eine Kombination von Spritzfolgen und unterschiedlichen Mitteln in der Frühjahrsanwendungen. So erzielen Landwirte mit Adengo® im Vorauflauf sowie MaisTer® power oder Callisto in mehreren Spritzfolgen während der Wachstumsphase die besten Ergebnisse. Langfristig müssen Landwirte im Norden umdenken – weg von flächendeckenden Maiskulturen für die Energiegewinnung hin zum Raps- und Getreideanbau.
Steckbrief Erdmandelgras
Erdmandelgras [Cyperus esculentus]
Beschreibung:
Das dreikantige, knotenlose Sauergras hat markhaltige, blattlose Stängel. Diese werden bis zu 70 Zentimeter lang und haben v-förmige Blattspreiten in gelbgrüner Färbung. Jede Pflanze bildet bis zu zehn Äste mit gelblich braunen Ähren aus. Blütezeit ist von August bis September. An den Wurzeln bilden sich unterirdische Ausläufer mit zahlreichen Knöllchen, den sogenannten Mandeln.
Delikt:
Das Unkraut treibt vorzugsweise in Norddeutschland sein Unwesen und verseucht immer mehr Ackerflächen.
Belohnung:
Frühzeitiges Erkennen, schnelles Handeln und nachhaltiges Bekämpfen helfen, die Anbauflächen frei vom Ungras zu halten und verhindern Ertragseinbußen.
Bei Fund bitte melden:
Agrar Telefon: 0800 - 2202209 oder direkt beim Vertriebsberater