- Das Ziel: Moderne und nachhaltige Landwirtschaft praktizieren und zeigen am Standort Einbeck-Erzhausen
- Neben Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Bayern gehört jetzt auch ein landwirtschaftlicher Betrieb in Niedersachsen zum ForwardFarming-Netzwerk
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Agrar Magazin
Langenfeld, 8. Oktober 2021 – Der Selterhof der Familie Bohnsack in Einbeck-Erzhausen wurde am 8. Oktober 2021 von Bayer in Kooperation als vierte ForwardFarm in Deutschland offiziell eröffnet. Mit dem Betrieb ist Bayer jetzt mit seinem ForwardFarming-Netzwerk und seinen Konzepten für eine moderne und nachhaltige Landwirtschaft auch in Niedersachsen vertreten.
„In Deutschland gehören zum ForwardFarming schon länger der Damianshof im Rheinland und die Agro-Farm GmbH Nauen bei Berlin. Kürzlich kam der Wasmayr Hof in Aich bei Landshut in Bayern dazu. Der Selterhof wird dieses innovative Netzwerk jetzt am Standort Niedersachsen komplettieren“, sagte Peter R. Müller, Geschäftsführer der Bayer CropScience Deutschland GmbH, bei der offiziellen Eröffnung des Standortes. „Dass der Selterhof eine Zeit lang ökologisch bewirtschaftet wurde und hieraus bewährte Bewirtschaftungsverfahren beibehalten hat, bewerten wir sehr positiv. Wir sollten diese dogmatische Diskussion, ob nun die ökologische oder die sogenannte konventionelle Landwirtschaft die bessere ist, hinter uns lassen.“
„Mein Ziel ist beispielsweise nicht der klinisch reine Acker“, meint dazu Wilhelm Bohnsack. „Es gibt Beikräuter und Schädlinge, die man gut akzeptieren kann. In der richtigen Balance können Insekten, wie etwa der Marienkäfer, überaus nützlich sein.“ Wichtig für den Betriebsleiter ist es, seine Maßnahmen wissenschaftlich oder auch empirisch abzusichern. Er überlässt auch die ‚natürlichen‘ Abläufe nicht dem Zufall.
Kooperation und Dialog im Fokus
Für Bayer, Landwirtinnen und Landwirten, aber auch für Politiker, NGOs, Behördenvertreter, Journalisten und weiteren Personengruppen besteht auf dem Selterhof jetzt die Möglichkeit, das Thema ‚Moderne und Nachhaltige Landwirtschaft‘ konkret in der Praxis kennenzulernen. ForwardFarming steht dabei für die Zusammenarbeit auch mit kritischen Vertretern aus dem Naturschutz, Vertretern von Behörden/Universitäten und die Erhebung und gemeinsame Kommunikation von Daten auf wissenschaftlicher Basis.
Die Familie Bohnsack engagiert sich in der Politik und betreibt viel Öffentlichkeitsarbeit. Als ForwardFarming-Betrieb wird diese Ausrichtung weiter intensiviert. Dazu zählen, neben der verstärkten Zusammenarbeit mit Bayer etwa der Austausch mit Universitäten, aber auch das Angebot an Schulklassen oder interessierte Bürgerinnen und Bürger, den Selterhof zu besuchen und sich über Landwirtschaft zu informieren.
Akzeptanz in der Bevölkerung ausbauen
Das gesamte Betriebskonzept ist am Prinzip der Nachhaltigkeit ausgerichtet. Das beginnt bei der Anbauplanung mit weiten, gesunden Fruchtfolgen, reicht über eine bodenschonende Bodenbearbeitung bis hin zur bedarfsgerechten Düngung und zum zielgenauen Pflanzenschutz. Ihren Betrieb verstehen die Bohnsacks als Teil des Ganzen in der Region. „Wir wollen den Standort für die nächsten Generationen erhalten und weiter verbessern“, sagen die Eltern von vier Kindern. „Dazu gehören auch die Akzeptanz der Bevölkerung und der Erhalt der Natur im Umfeld unseres Betriebes.“ Die Erfahrungen aus der Zeit als Bio-Betrieb öffnen hier den Blick und leisten einen wichtigen Beitrag im Sinne des nachhaltigen Wirtschaftens.
Standardisierte Verfahren stellt der Betriebsleiter immer wieder auf den Prüfstand, denn „kein Jahr ist wie das andere. Die Situation für die Landwirtschaft wird auch wegen des Klimawandels schwieriger. Darauf müssen wir reagieren, mit allen Werkzeugen, die uns zur Verfügung stehen, und zwar immer angepasst an die jeweilige Situation.“
Produktverantwortung gewinnt an Bedeutung
Moderne und nachhaltige Anbaumaßnahmen im Sinne von ForwardFarming umfassen eine vielfältige Fruchtfolge mit Zwischenfruchtanbau, modernes Saatgut, integrierten Pflanzenschutz und unterstützende digitale Technologien. Neben Biodiversität spielt der Bereich Produktverantwortung eine wichtige Rolle. So dienen etwa das Phytobac-System und das Befüllsystem easyFlow sowohl dem Umwelt- als auch dem Anwenderschutz. Die Weiterentwicklung praktischer Schutzkleidung und -ausrüstung mit anderen Branchenpartnern ist für Bayer ForwardFarming ein weiterer Schwerpunkt. Diese und weitere Anwendungen sollen auf dem Selterhof zukünftig ebenfalls in der Praxis erprobt und interessierten Praktikern gezeigt werden.
Der Nachhaltigkeitsansatz setzt auf die Vielfalt der Verfahren. So unterstützen bei der Unkraut- und Ungraskontrolle mechanische Verfahren den chemischen Pflanzenschutz. Einen hohen Stellenwert nehmen krankheitsresistente Sorten, eine schonende Bodenbearbeitung, Biodiversitätsmaßnahmen sowie digitale Verfahren ein.
„Es ist uns wichtig, mit dem Selterhof aufzuzeigen, dass die Konzepte von ForwardFarming für jede Betriebsform umsetzbar und unabhängig von der Betriebsausrichtung sind“, erklärt Karl Eschenbacher, Leiter Bayer ForwardFarming, im Rahmen der Eröffnung.
Das Beste aus zwei Bereichen
„Es liegt mir am Herzen, das Beste aus den zwei Bereichen – damit meine ich konventionelle und biologische Wirtschaftsweise – miteinander zu verbinden“, ergänzt Bohnsack. „Ich bin der festen Überzeugung, dass sich nur so die beste Wirtschaftsweise für jeden Standort finden lässt. Wir freuen uns deshalb, aktiver Teil des innovativen ForwardFarming-Netzwerks zu sein.“
Weltweit gehören zu der globalen Bayer-Initiative mehr als 20 landwirtschaftliche Betriebe unterschiedlichster Prägung.
Redaktioneller Hinweis
Über die weltweite Ausrichtung der Initiative ForwardFarming können Sie sich hier ein Bild machen – dort finden Sie auch den Selterhof. Hier gibt Bayer einen Überblick über ForwardFarming in Deutschland und den weiteren zugehörigen Betrieben – den Damianshof im Rheinland, die Agro-Farm GmbH Nauen und den Wasmayr Hof in Niederbayern.
Kontakt für Medien:
Heinz Breuer, Tel. 02173 / 2076-298
E-Mail: heinz.breuer@bayer.com