Zwischen 2018 und 2022 ging es im Wesentlichen darum, den in Anröchte 1.0 aufgebauten Besatz mit Ackerfuchsschwanz durch verschiedene Strategien in den Griff zu bekommen und für verschiedene Ausgangssituationen passende Lösungsansätze zu entwickeln. Daran angelehnt wurden vier Versuchsfragen formuliert, die Jule Vorholzer, Market Development Manager Herbizide bei Bayer CropScience, erläuterte.
Im Gegensatz zum ersten Projektteil wurde von 2018 an in allen Varianten ein maximaler, kulturbezogener Einsatz von Herbiziden gefahren. Im Beispiel Weizen war das: Glyphosat vor der Aussaat, Herbstbehandlung mit Mateno Forte Set und Boxer und eine Frühjahrsnachlage mit Atlantis Flex (0,33 kg/ha) + Biopower (1 l/ha) und AHL (30 l/ha).
Auch wenn die Endauswertung noch nicht möglich ist, da die Daten für 2022 noch fehlen, können erste Zwischenfazits gezogen werden. So hat es sich gezeigt, dass es keine Allround-Lösung bei der Ackerfuchsschwanz-Kontrolle gibt. Die Lösungsansätze präsentierten sich situationsbezogen. Grundsätzlich bilden vorbeugende ackerbauliche Maßnahmen die Basis einer erfolgreichen Ackerfuchsschwanzbekämpfung. Diese sind etwa ein verspäteter Saattermin, der Einbau von Sommerungen in die Fruchtfolge, eine verstärkte Bodenbearbeitung und die Nutzung verschiedener Wirkstoffgruppen. Damit lässt sich ein Ackerfuchsschwanz-Ausgangsbesatz auf einem niedrigen Niveau halten, was die langfristige Wirksamkeit der Herbizidmaßnahmen absichert. Auch wenn diese Grundsätze des integrierten Pflanzenschutzes schon lange bekannt sind – in Anröchte werden sie dem Besucher Schwarz auf Weiß vor Augen geführt. Auf Sanierungsflächen müssen alle Anstrengungen unternommen werden, um ein weiteres Aussamen zu verhindern, notfalls ist eine mehrjährige Stilllegung Ackerfuchsschwanz-verseuchter Flächen das Mittel der Wahl. Hier führten bereits wenige Jahre der Futtergrasnutzung dazu, den Ausgangsbesatz von weit über 1.000 Ackerfuchsschwanz-Ähren deutlich zu reduzieren.