Resistenz ist zunächst einmal eine natürlich vorhandene, vererbbare Eigenschaft einzelner Biotypen einer Unkrautart. Resistente Ackerfuchsschwanz- und Windhalmpopulationen entwickeln sich etwa dann, wenn sich bestimmte Biotypen - abhängig von der natürlichen genetischen Vielfalt - auf ihre Umweltbedingungen gut anpassen können. Dies wird durch einseitige Pflanzenschutz- und produktionstechnische Maßnahmen begünstigt. Der Selektionsdruck auf weniger empfindliche Pflanzen etwa wird umso größer, je mehr die Intensität des Herbizideinsatzes
mit ständig gleichen Wirkstoffen ansteigt. Entscheidenden Beitrag leisten auch einseitige Anbausysteme mit engen Wintergetreidefruchtfolgen, reduzierter Bodenbearbeitung oder extremer Frühsaat.
Hinzu kommt, dass sich
Resistenzen schleichend, sozusagen im Verborgenen, entwickeln. In der Praxis erweisen sich vermeintlich richtige Anwendungen somit erst dann als problematisch, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Der optimale Zeitpunkt gegenzusteuern, ist dann bereits überschritten. Auch hängt die Nicht-Wirkung eines Herbizids nicht grundsätzlich mit Resistenzen zusammen. Gründe können falsche Applikationszeitpunkte, falsche Aufwandmengen oder schwierige Witterungsbedingungen sein, die dafür sorgen, dass ein Herbizid seine Wirkung nicht vollständig entfalten konnte. Unbemerkt können sich die Samen resistenter Biotypen vermehren, später kommt es zu explosionsartigen Vermehrungen. Die Folge sind enorme Ertrags- und Umsatzeinbußen. Stark verunkrautete/verungraste Flächen lassen sich nicht mehr wie gewohnt bewirtschaften.